Rein sportlich hat der Wuppertaler SV ein Lebenszeichen gesendet, doch hinter den Kulissen des Traditionsvereins geht das Theater in die nächste Runde. Nach dem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg der Bergischen bei Schalke 04 II griff Peter Radojewski die eigenen Fans an. „Diese Leute schaden dem Verein und seinem Umfeld“, betonte der WSV-Trainer.
Was war passiert? Etwa 100 Ultras der „Sektion WSV“ nutzten das Auswärtsspiel in Herne, um ihre Ablehnung gegenüber der aktuellen Wuppertaler Vereinsführung in krasser Form auszudrücken. Die Palette der Proteste reichten von Transparenten wie „Wenn nix mehr geht... Peter Zwegat“ über das Werfen von Bengalos bis an den Spielfeldrand, bis hin zu Wechselgesängen mit einigen Gleichgesinnten auf der Haupttribüne, die den zurückgetretenen Präsidenten Friedhelm Runge und das neue Vorstandsmitglied Tobias Gebert unter der Gürtellinie beleidigten.
Etwa zwei dutzend Wuppertaler machten zwar bei den teils beschämenden Gesängen mit, dies aber jenseits des Zauns. Die Polizei verwehrte den mit Stadionverboten versehenen Anhängern den Eintritt.
Die Mannschaft blieb daher beim Jubeln unter sich und verzichtete darauf, sich nach dem nicht unbedingt erwarteten Erfolg auf Schalke beim nicht erwünschten Anhang zu bedanken. „Mit Leuten, die solche Sachen von sich geben und Bengalos auf den Platz werfen, wo sich unsere Ersatzspieler warmlaufen, können wir uns nicht identifizieren“, machte Radojewski klar.
Bitterer Beigeschmack trotz sportlicher Erfolgsserie
So erhielt der dritte Sieg seiner Mannschaft im fünften ungeschlagenen Spiel in diesem Jahr, den Mehmet Boztepe mit einem Traum-Freistoß sowie Kapitän Robert Fleßers per Kopfball sicher stellten, einen ganz bitteren Beigeschmack.